Des Menschen Sehnsucht nach einem paradiesischen Ort oder Zustand ist der Wunsch nach einem besseren Leben.
Für
solche Fragen sind eigentlich die Disziplinen Religion und Philosophie
zuständig. Unsere Gesellschaft wird aber längst nicht mehr durch
religiöse oder philosophische Themen geprägt. Konsum scheint ein
funktionierendes Mittel zu sein, paradiesische Orte und Zustände für
sich zu finden. Markenwerbung hat zunehmend mit Zugehörigkeit zu
bestimmten Gesellschaftsgruppen zu tun. Die Werbestrategen lehren uns,
wir müssten uns nur für das richtige Haarshampoo oder die richtige
Motorradmarke entscheiden und schon fühlen wir uns wie im Paradies.
Unsere Städte und zunehmend ländliche Umgebungen sind zugepflastert
mit Werbetafeln, auf denen uns die heilbringenden Botschaften verkündet
werden. Und auch, wenn wir sie bewusst scheinbar kaum mehr wahrnehmen,
sie berühren und manipulieren uns im Innersten.
Von diesem Nachteil
abgesehen, verschandeln sie unsere Umgebung in einer Form, in der die
fähigsten Architekten mit ihrer Kunst nur noch kapitulieren können.
Jeder Gedanke an Formgebung, Farbe, Ästhetik macht den „Genius Loci“
kaputt, sobald die Werbebringer ins Umfeld rücken.